Themengruppe 3: Wissenswirtschaft

Themengruppe 3 / Wissenswirtschaft verknüpft Wissenschaft und Wirtschaft und beschäftigt sich mit den Innovationspotenzialen, die aus der Zusammenarbeit entstehen.

Der Dortmunder Wirtschaftsraum ist besonders stark durch mittelständische Unternehmen geprägt. Zudem besteht hier ein enges Geflecht an Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Dortmunder Unternehmen werden aktiv in Kooperationsmaßnahmen der Transfereinrichtungen eingebunden. In den vergangenen Jahren hat sich in der Stadt eine größere Anzahl an wissensbasierten Startups angesiedelt, die von der Vernetzung profitieren. Als gemeinsame Projekte sind daraus beispielsweise das Exzellenz Start-up-Center.NRW der TU Dortmund, das Start-up Center der FH Dortmund, das STARTUP.INNOLAB sowie der „Round Table Mittelstand“.

Übergeordnete Ziele im Masterplan Wissenschaft 2.0:

  • Stärkung des Westfälischen Wissenschafts- und Wirtschaftsraumes
  • Vorantreiben regionaler Kooperationen, des Transfers und der Gründungen
  • Entwicklung des Standortes und neuer Innovationszentren

Projekte und Ansätze:

   Technologiepark Dortmund (Bild: TU Dortmund)

Projekte und Ansätze:

Aufbau Digital Hub

Ziel ist es, den Westfälischen Wissenschafts- und Wirtschaftsraum als Digital Hub zu positionieren und zu einem Inkubator für Digitalisierung zu entwickeln. Hierdurch soll erreicht werden, dass Unternehmen aus der Region ihre F+E und insbesondere ihre Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung am Standort Dortmund umsetzen. In der Vergangenheit wurden solche Unternehmensbereiche hauptsächlich im TechnologieZentrumDortmund und Technologiepark Dortmund angesiedelt.

Ein ergänzendes Angebot zur direkten Zusammenarbeit mit der Wissenschaft bieten der Digital Hub Logistics im TechnologieZentrumDortmund und das Kompetenzzentrum 4.0. Aufbauend auf den Erfahrungen und den Konzepten des Digital Hub Logistics soll in engem Zusammenschluss der beteiligten Akteur*innen ein gemeinsames Konzept mit entsprechenden Angeboten formuliert und in den operativen Betrieb gebracht werden.

StartupÖkosystem Dortmund

Bei der Entwicklung des Startup-Ökosystems in Dortmund haben sich in den letzten Jahren zwei Dinge positiv verstärkt: Ein sehr gründungsfreundliches Umfeld an den Hochschulen und in der Wirtschaft hat dazu geführt, dass zahlreiche wissensintensive Unternehmen entstanden sind und weiterhin entstehen. Zudem gibt es ein verstärktes Interesse von Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft an Startups und deren Innovationen. Daraus hervorgegangen sind in Dortmund weitere Initiativen, Projekte und teilweise international anerkannte Veranstaltungsformate. 

Durch das Zusammenspielt von exzellenter Grundlagenforschung, anwendungsorientierter marktnaher Forschung, einem breiten Angebot an (Gründungs-)Lehre, innovativen Projekten und einer guten Vernetzung aller relevanten Partner*innen konnte eine große Anzahl öffentlich geförderter Projekte eingeworben werden, die das Gründungsgeschehen weiter beleben.

Überregional versuchen Landesinitiativen wie der ruhr:HUB die Startup-Szene des Ruhrgebiets als Einheit sichtbar zu machen und so eine größere Strahlkraft zu entfalten. Mit der Südwestfalen-Strategie der Wirtschaftsförderung wurde eine Brücke zwischen Dortmund und Südwestfalen gebaut, die für Dortmunder Startups attraktiv sein kann.

Im Rahmen des Masterplans Wissenschaft 2.0 soll ein mehrjähriges Projekt unter dem Titel „StartupÖkosystem Dortmund: EVALUIEREN – VERNETZEN – SICHTBAR MACHEN“ angestoßen werden. Ziel des Projekts ist die Überprüfung vorhandener Strukturen, um Chancen und Überschneidungen sichtbar zu machen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Vernetzung der Akteur*innen und der internationalen Sichtbarkeit (siehe auch Projektsteckbrief).

Die Transferregion Dortmund - Westfälischer Wissenschafts- & Wirtschaftsraum

Seit vielen Jahren stoßen zahlreiche Einrichtungen in Dortmund den Transfer in die Region an und auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus findet eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft statt. Es bestehen erfolgreiche Forschungskooperationen und Transfererfahrungen mit einer Vielzahl an Unternehmen und Netzwerken in Dortmund und der Region.

Geprägt durch die vornehmlich technischen Schwerpunkte der Hochschulen ist der bisherige Transfer stark auf Technologie und Innovation ausgerichtet. Der Gedanke der „Third Mission“ fordert dabei einen breiteren Transferansatz, der auch den Wissenstransfer in die Gesellschaft berücksichtigt, z.B. durch das soziale Engagement der Hochschulen, die sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bekennen. Ebenso muss ein Umdenken vom angebotsorientierten hin zu einem nachfrageorientierten Transferverständnis erfolgen.

Ein weiterer Aspekt ist die Berücksichtigung des Transfers durch den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Fach- und Führungskräften sowie Aktivitäten im Bereich Recruiting und Career Service. Zudem trägt der Dialog mit Bürger*innen zu neuen Impulsen bei und schärft das Profil des regionalen Transfers.

Ziel ist es auch, neue transferinteressierte Unternehmen in Dortmund und der Region zu identifizieren und einzubeziehen und so Dortmund und den westfälischen Wissenschaft- und Wirtschaftsraum als Transferregion Deutschlands zu stärken. Kooperationspartner*innen sind als Multiplikatoren wichtig, um neue Kontakte zu knüpfen. Die Hochschulen können dabei unterstützen, ein stärkeres Bewusstsein für die Möglichkeiten der Zusammenarbeit herzustellen.

Als erstes Projekt plant der Arbeitskreis ein Transfernetzwerk, das die beteiligten Akteur*innen zusammenbringt und einen Austausch über die örtlichen Transferaktivitäten sicherstellt. Durch das gebündelte Know-how der Partner*innen können vertiefende Kenntnisse über innovative Transferansätze gemeinsam und gegebenenfalls mit Hilfe von Unternehmen lokalisiert und erarbeitet werden (siehe auch Projektsteckbrief).

cip:us.do - Collective impact platform:urban space dortmund

Das übergeordnete Ziel des Masterplans Wissenschaft 2.0 ist die Schaffung eines ganzheitlichen „Ecosystems“ aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Das zielgerichtete Zusammenwirken dieser Akteur*innen ist besonders relevant für die  Adressierung komplexer, innovationsgetriebener Herausforderungen moderner Stadtentwicklungsprozesse. Neue Technologien durchdringen in immer kürzer werdenden Abständen alle Bereiche des Lebens mit Chancen und Herausforderungen für Smart Cities, für smarte Quartiere und Smart Factories, die nur gemeinsam mehrwertstiftend ausbalanciert werden können. Die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen allen Akteur*innen wird zukünftig von zunehmender Bedeutung sein.

Im Arbeitskreis „Smart City/SMART RHINO/Smart Factory“ fokussierten die Akteur*innen die Zusammenarbeit auf stadtplanerische Prozesse, die exemplarisch, u.a. am geplanten Quartier SMART RHINO, entwickelt und demonstriert werden.

Priorität hat in diesem Zusammenhang die Entwicklung einer Plattform (digital und analog) unter dem Titel: collective impact platform:urban space dortmund (cip:us.do). Sie ist der Pool, in dem die vorhandenen Erfahrungen der Akteur*innen gebündelt werden. Verfügbare Daten werden zu einem digitalen Zwilling der Smart City bzw. des Smarten Quartiers integriert. Für die informierte Beteiligung der Stadtgesellschaft werden zusätzliche, auch analoge Angebote räumlich in unmittelbarer Nähe des Quartiers geschaffen. Dadurch werden neben dem Informationsbedarf, dem informellen Kompetenzaufbau und dem Austausch mit Expert*innen Raum für kreative Mitwirkung geschaffen (siehe auch Projektsteckbrief).

WissensWirtschaft - Kompetenzzentren

Im Wirtschafts- und Innovationsbereich dienen Kompetenzzentren als zentrale Anlaufstelle und sind Ausgangspunkt neuer Ideen, Vorhaben und zukunftsweisender Entwicklungen. Von großer Bedeutung sind sie vor allem auch für die Förderung des Austauschs und der Koordination verschiedenster Akteur*innen.

Der Aufbau und die Unterstützung von Kompetenzzentren bietet Betreibern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen eine Möglichkeit, sich inhaltlich zu positionieren und das Profil der Region zu schärfen. Neben den umfänglich bereits etablierten Kompetenzzentren in Dortmund und der Region eröffnen sich durch die im Aufbau befindlichen Einrichtungen neue Möglichkeiten und Chancen zur Erweiterung des regionalen Portfolios.

In einem ersten Projektvorhaben ist es das Ziel des Arbeitskreises, die in Dortmund und der Region vorhandenen Kompetenzzentren und Kompetenzfelder zu analysieren (siehe auch Projektsteckbrief).

Beispiele für vorhandene und neu entstehende Kompetenzzentren der Region sind:

  • Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund
  • RuhrValley Startup Campus
  • Aufbau des Zentrums für integrierte Wirkstoffforschung am BioMedizinZentrum Dortmund (BMZ) – Es dient insbesondere der Lokalisierung und Verwertung des Großforschungsprojektes Drug Discovery Hub Dortmund
  • Erweiterung des Zentrums für Produktionstechnologie
  • Aufbau eines Digital Campus am Dortmunder Hafen
  • Realisierung eines Gründungs- und Innovations-Campus in der Speicherstraße
  • Teil dessen ist der geplante DINT-Port (Dive into next technologies) als zentrale Austauschplattform für KMU und Entwickler zu neuen Produktions- und Arbeitsformen und gemeinsam Innovationen. Neuer Technologieschwerpunkt ist hierbei der Digitale Zwilling.
  • Mit dem Aufbau eines deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (DRZ) entsteht ein Kompetenzzentrum für mobile Robotersysteme innerhalb der zivilen Gefahrenabwehr
  • software.factory und Aufbau eines Campus für digitale Bildung
  • Ausbau des Kompetenzzentrums für Maschinelles Lernen (ML2R) der TU Dortmund zum KI-Campus NRW in Zusammenarbeit mit Centrum für Entrepreneurship und Transfer (CET) der TU Dortmund
  • Ausgehend von Dortmund hat sich das erste konkrete ruhrgebietsweite industrieorientierte Wasserstoffnetzwerk bis Duisburg mit H2-Ruhr Hierbei fällt dem Standort Dortmund die Rolle der Entwicklung von Produktions- und Transportmethoden zu. Hierzu wird in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk ein Kompetenz- und Gründungszentrum auf dem Cleanport errichtet, um Gründungen aus diesem Themenspektrum anzusiedeln.

Künstliche Intelligenz (KI)

KI nimmt in allen Lebensbereichen der heutigen Gesellschaft eine immer stärkere Rolle ein. Sei es in der Kommunikation, der Fertigung, der automatisierten Mobilität oder allgemein „Machine-Learning“, der Analyse von Sensordaten und Musterkennung etc. Die künftige Entwicklung wird diesen Trend noch weiter verstärken. Somit wird klar, dass KI für eine auch in Zukunft leistungsfähige lokale, regionale und nationale Wirtschaft von elementarer Bedeutung sein und somit auch die Struktur Dortmunds prägen wird.

In Dortmund gibt es eine Vielzahl von Akteur*innen, die das Thema aktiv verfolgen und in die Wirtschaft hineintragen. Der Transfer erfolgt hier auf unterschiedlichen Ebenen – von Forschungsprojekten, über Ansätze bis hin zu Kompetenzzentren und Laboren. Sie bilden eine Schnittstelle zu den diversen Bedarfen/Problemstellungen und den unterschiedlichen Adressaten.

KI ist also als Querschnittsthema in der Themengruppe 3 verankert und fungiert damit als Schnittstellen zu den Schwerpunkten. Ziel ist es, das vorhandene Know-how (themen-)übergreifend, ziel- und nutzerorientiert in die Wirtschaft und auch Stadtgesellschaft zu übertragen.

In der Themengruppe 2 Exzellenz & Vernetzung wird im Rahmen des Masterplans Wissenschaft 2.0 das wissenschaftliche Kompetenzfeld KI/Data Science aufgebaut.